Remigriert euch ins Knie! 💩

Hamburger Kammerkunstverein

Veranstaltungen mit Herz und Hirn.

Colonnadenkonzert zum Feierabend

F. Mendelssohn, Klaviertrio Nr. 1 op. 49 d-moll


Gustav-Mahler-Platz / Colonnaden 29, U Stephansplatz


Felix Mendelssohn Bartholdy,
Klaviertrio Nr. 1 op. 49 d-moll

Molto allegro agitato
Andante con moto tranquillo
Scherzo: Leggiero e vivace
Finale: Allegro assai appassionato


Eines der berühmtesten romantischen Klaviertrios ist das d-moll-Trio von Felix Mendelssohn Bartholdy. Dieses emotionale Feuerwerk, komponiert 1839, an Ideenreichtum, herrlichen Melodien und virtuoser Leidenschaft kaum zu überbieten, hat der Komponist selbst zur Uraufführung gebracht. Mendelssohn war ein äußerst vielseitiger Musiker, der neben dem Komponieren auch dirigierte und ausgezeichnet Klavier spielte. Auch ist er dafür verantwortlich, dass die großen Werke von Johann Sebastian Bach, die zu Mendelssohns Zeiten in Vergessenheit geraten waren, wieder den Weg in die Öffentlichkeit fanden.

Allein das Hauptthema des l. Satzes umfasst 39 Takte; es wird von einem lyrischen Thema des Violoncellos ergänzt. Trotz der weitgespannten Linie bleibt die Form klar und überschaubar. Das Violoncello intoniert auch das Seitenthema, das echten Dualismus der Sonatensatzform gewährleisten soll; indes tritt das mildere 2. Thema in der Durchführung hinter dem 1. zurück. In der Reprise wird von der Violine ein zusätzlicher Kontrapunkt zum Hauptthema eingeführt, das seine Vorherrschaft schließlich auch noch in der Coda behauptet.

Als „Lied ohne Worte“ erweist sich das folgende Andante, in dem das Klavier eine 8taktige Episode eröffnet, die von der Violine aufgegriffen und vom Violoncello kommentiert wird. Das Klavier unterstützt und umspielt den Gesang, der als Wechselspiel mit den anderen Instrumenten weitergeführt wird.

Das Scherzo ist wieder am Prototyp Mendelssohnscher klanglicher Leichtigkeit und tänzerischen Spiels orientiert und schlägt eine Brücke zum letzten Satz.

Das Finale beginnt im Pianissimo und steigert sich rhythmisch. Ein Seitenthema, von beiden Streichern vorgetragen, kann sich nicht recht behaupten. Die beherrschende Rhythmik trägt den Sieg davon.

„Es ist das Meistertrio der Gegenwart, wie es ihrerzeit die von Beethoven in B und D, das von Franz Schubert in Es waren; eine gar schöne Komposition, die nach Jahren noch Enkel und Urenkel erfreuen wird.“ So rezensierte Robert Schumann das Werk in der Neuen Zeitschrift für Musik anlässlich seiner Uraufführung in Leipzig im Jahre 1840.