Remigriert euch ins Knie! 💩

Hamburger Kammerkunstverein

Veranstaltungen mit Herz und Hirn.

200. Lunchkonzert in de Handelskammer Hamburg

Jubiläum mit Liedern und Duetten von J. Brahms
Besuch der Kultursenatorin, Frau Prof. Dr. Karin von Welck
Empfang für Sponsoren und Gäste


Handelskammer Hamburg, Adolphsplatz 1, U Bahn Rathaus


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Johannes Brahms,
Vier Duette für Alt und Bariton, op. 28 (1862)

1. Die Nonne und der Ritter, Text: J. v. Eichendorff
2. Vor der Tür, Text: Volkslied
3. Es rauschet das Wasser, Text: J. W. v. Goethe
4. Der Jäger und sein Liebchen, Text: H. Hoffmann von Fallersleben


Der mehrstimmige Liedgesang mit Klavier fand vor allem durch Robert Schumann und Johannes Brahms den Weg von der Hausmusik zum Konzertsaal. Bei Brahms finden sich einige Volkslieder für mehrere Stimmen und eine große Zahl von Zyklen und Sammlungen mehrstimmiger Lieder, die kompositorisch sehr verwandt mit der brahmsschen Kammermusik sind. Dazu gehören die vier Duette für Alt, Bariton und Klavier op. 28. Anders jedoch als z. B. die "Liebeslieder-Walzer" op. 52 (für vier Stimmen und Klavier zu vier Händen) bilden diese Duette auf den ersten Blick keinen geschlossenen Zyklus. Weder ist der Verlauf der Tonarten von Lied zu Lied besonders stringent, noch haben die Gedichte, die den Duetten zugrunde liegen, einen gemeinsamen Autor. Dennoch, sei es zufällig oder vom Komponisten so erdacht, gibt es inhaltlich zwischen den Liedern eine zarte Verbindung. In den beiden Ecktexten von Eichendorff und Hoffmann von Fallersleben bildet das gemeinsame Motiv einer heimlichen Liebe (die eine tragisch, die andere glücklich) einen Rahmen für die vier Stücke. Die beiden mittleren Gesänge nehmen in diesem Rahmen eine fast kommentierende Stellung ein, wobei sich das Volkslied an dritter Stelle der Heiterkeit einer "typischen Duettszene" (Lass' mich ein! - Nein, ich lass' dich nicht ein) bedient. Das folgende Goethelied scheint in seiner klärenden Nachdenklichkeit das Geschehen kurz aufhalten und die Gefühle beruhigen zu wollen, bis dann das letzte Lied wie ein Finalsatz stürmisch ausbricht. So ist op. 28 eigentlich gebaut wie eine klassische Sonate: Kopfsatz, Scherzo, Langsamer Satz, Finale.

Franck-Thomas Link


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