Remigriert euch ins Knie! 💩

Hamburger Kammerkunstverein

Veranstaltungen mit Herz und Hirn.

199. Lunchkonzert in der Handelskammer Hamburg

R. Schumann, Romanzen op. 94; F. Poulenc, Sonate (1962)


Handelskammer Hamburg, Adolphsplatz 1, U Bahn Rathaus


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Robert Schumann,
3 Romanzen op. 94

Nicht schnell
Einfach, innig
Nicht schnell

Francis Poulenc,
Sonate für Oboe und Klavier (1962)

Élégie (Paisiblement)
Scherzo (Très animé)
Déploration (Très calme)


Robert Schumann komponierte die Romanzen op. 94 für Oboe (ad lib. Violine) mit Begleitung des Klaviers im Dezember 1849 in Dresden. Es sind wunderbar poetische Stücke, in denen sich die beiden Instrumente umschmeicheln und umranken, fast schon wie ein Liebespaar. Damit entsprechen die Romanzen zutiefst Schumanns künstlerischen Anspruch, der einmal sagte: „Licht senden in die Tiefen des menschlichen Herzens ist des Künstlers Beruf“.


Francis Poulencs Oboensonate, komponiert 1962 als letzte seiner drei Sonaten für Holzbläser, ist dem Gedenken Sergei Prokofiews gewidmet. Die eröffnende „Élégie“ beginnt mit einem hohen D der Oboe als erstem Ton einer einleitenden Vierton-Phrase. Was folgt, ist gleichfalls typisch Poulenc: eine durchgehende Basslinie unter pulsierenden Akkorden, mit denen das Klavier die Klagelinie der Oboe unterstützt. Dann bringt das Klavier ein lyrisches Nebenthema herein, das die Oboe übernimmt. Ein drittes Thema, das ein doppelt punktiertes Motiv vorstellt, bildet den Höhepunkt des Satzes, bevor eine friedliche Wiederholung des vorangegangenen musikalischen Materials den Satz ruhig beschließt. Das „Scherzo“ im Zentrum ist ein belebter Satz im 6/8 Takt, in welchem punktierte Rhythmen weicheren Motiven gegenüberstehen. Ein Mittelteil, der etwas langsamer und lyrischer gehalten ist, erhebt sich zum Höhepunkt im Klavier, um stufenweise wieder abzusteigen zu einem dominantischen Schluss, bevor das toccataartige Scherzo zu einem schroffen Ende findet. Die abschließende „Déploration“ bewegt sich über einem choralartigen Thema, das durch das Klavier vorgestellt wird. Ein „Vers“ folgt, bevor die Oboe endlich die Klage vollständig über einem pulsierenden Viertel-Rhythmus im Klavier aussingt, der mit der Vortragsbezeichnung „monoton“ versehen ist. Nach einigen Tonartwechseln endet der Satz in trauriger Stimmung.


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