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Hamburger Kammerkunstverein

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Ludwig van Beethoven, Notturno G-Dur op. 42 für Viola und Klavier


Handelskammer Hamburg, Adolphsplatz 1, U Bahn Rathaus


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Ludwig van Beethoven,
Notturno G-Dur op. 42 für Viola und Klavier (1804)

Marcia, Allegro
Adagio
Minuetto
Adagio
Allegretto alla Polacca
Andante quasi Allegretto


Wer sich über die Entstehung des Notturno in D-Dur informiert, findet verschiedene Erklärungen, von denen man keine als eindeutig zutreffend bezeichnen möchte. Selbst die Musikwissenschaft hält mehrere Theorien für möglich, keine jedoch für die Richtige. In jeder Hinsicht gibt es viel Anlass zu Spekulationen. Fest steht, dass mit diesem Werk eine Perle der Kammermusik auf die Bühne geholt wird.

Das heute gespielte Notturno op. 42 für Viola und Klavier wurde im Jahr 1804 veröffentlicht. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung nahm man an, das Werk sei von Beethoven selbst nach seiner Serenade für Violine, Viola und Violoncello arrangiert worden.

Ulrich Druner, Experte für Viola-Musik des 19. Jahrhunderts, vermutet in diesem Zusammenhang hingegen, dass die veröffentlichte Transkription in Wirklichkeit das Werk eines anderen Künstlers sei. Möglicherweise liege der Verdienst bei Franz Xaver Kleinheinz oder Ferdinand Ries. Beethoven selbst sei lediglich für das Sichten des Manuskripts sowie für einige Korrekturen in der Partitur verantwortlich gewesen. Er begründet dies auf der Grundlage von Beethovens Aufzeichnungen. Im Jahr 1979 veröffentlichte Druner letztlich einen exemplarischen Urtext des Notturno. Zuvor bereits gewann das Werk eine ungeahnte Popularität durch die überarbeitete Druckversion des Viola-Virtuosen William Primrose. Trotz der vielen, durchaus zweifelhaften Freiheiten, die sich Primrose bei seiner Edition gegenüber dem originalen Notentext erlaubte, bestritt er mit „seinem Notturno“ unzählige Aufführungen.

Die beim heutigen Konzert verwendete Ausgabe basiert zwar auf dem Urtext, ist aber gleichzeitig ein Versuch, die Aussagekraft beider Instrumente sowie deren künstlerische Qualitäten durch interpretatorische Vorschläge anzugleichen.

Henning Albrecht


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