264. Lunchkonzert in der Handelskammer
Schumann und Dutilleux, Werke für Oboe und Klavier
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Simon Strasser, Oboe
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Franck-Thomas Link, Klavier
Handelskammer Hamburg, Adolphsplatz 1, U Bahn Rathaus
Robert Schumann,
3 Romanzen op. 94
Nicht schnell
Einfach, innig
Nicht schnell
Henri Dutilleux,
Sonate für Oboe und Klavier
Aria - Grave
Scherzo - Vif
Final - Assez allant
Robert Schumann komponierte die Romanzen op. 94 für Oboe (ad lib. Violine) mit Begleitung des Klaviers im Dezember 1849 in Dresden. Es sind wunderbar poetische Stücke, in denen sich die beiden Instrumente umschmeicheln und umranken, fast schon wie ein Liebespaar. Damit entsprechen die Romanzen zutiefst Schumanns künstlerischen Anspruch, der einmal sagte: „Licht senden in die Tiefen des menschlichen Herzens ist des Künstlers Beruf“.
Die Sonate für Oboe und Klavier entstand 1947. Henri Dutilleux hatte im Zweiten Weltkrieg gedient. Insbesondere in den ersten beiden Sätzen der Sonate kann man die Düsternis und Ausweglosigkeit, der Dutilleux in diesen Jahren begegnet war, innerlich nachvollziehen. Nach diesen schier gnadenlos anmutenden Sätzen folgt ein Finale, das der Sonate ein wenig Licht und Hoffnung einhaucht. Das Finale wirkt wie der Versuch, in tiefster Verzweiflung Trost in einer einfachen Volksmelodie zu finden.
Dutilleux sagte 1986 in einem Interview mit der New York Times: „Ich habe großes Verständnis dafür, dass die jungen Komponisten mehr Härte und Konflikte in der Kunst suchen. Aber dann gingen die Dinge oft zuweit. Ich kann ästhetischen Terrorismus nicht ertragen.“ Für mich zeichnet sich Henri Dutilleuxs Musik dadurch aus, dass sie trotz ihrer monumentalen Kraft von großer Poesie und Schönheit erfüllt ist.
Franck-Thomas Link
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