308. Lunchkonzert in der Handelskammer Hamburg
Werke von Claude Debussy und Gabriel Fauré
Eröffnungskonzert der 11. Saison der Lunchkonzerte in der Handelskammer Hamburg
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Johannes Krebs, Violoncello
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Franck-Thomas Link, Klavier
Der Eintritt ist frei.
Börsensaal der Handelskammer Hamburg, Adolphsplatz 1, U Bahn Rathaus
Gabriel Fauré,
Après un rêve für Violoncello und Klavier
Konzertminiatur
Claude Debussy,
Sonate für Violoncello und Klavier
Prologue
Sérénade et Finale
Gabriel Fauré,
Elégie für Violoncello und Klavier
Konzertminiatur
„Après un rêve“ geht auf ein Lied Gabriel Faurés zurück. Dieses Stück zeigt die enge Verwandtschaft des Celloklangs mit dem der menschlichen Stimme auf faszinierende Weise.
Franck-Thomas Link
Claude Debussy (1862 – 1918) begann 1915 nach einer langen Schaffenspause, die einerseits durch seine Krebserkrankung und andererseits durch die allgemeine Depression, die von dem ein Jahr zuvor ausgebrochenen Weltkrieg ausgelöst worden war, wieder zu komponieren. „Ich habe die Fähigkeit wiedererlangt, musikalisch zu denken, was mir ein ganzes Jahr nicht gelungen war. Es ist sicher nicht zwingend notwendig, dass ich Musik schreibe, ich gestehe bescheiden mein Leiden an diesem latenten Sterben ein. Nun aber habe ich geschrieben wie eine Besessener, oder wie einer, der am nächsten Tag sterben muss“, schrieb er an seinen Freund Robert Godet am 14. Oktober 1915.
Debussys Plan, sechs kammermusikalische Sonaten in verschiedenen Besetzungen zu schreiben, überrascht ein wenig. Man kann diesen Plan als den Wunsch nach einer Retrospektive begreifen. Möglich ist aber auch, dass er sich für diese fast archaische Form entschied, da durch den Krieg die Orchester nicht arbeiteten und das Konzertleben eingestellt war. Kammermusik war eher praktikabel als große Orchesterwerke. Von sechs geplanten Sonaten konnte Debussy leider nur drei fertigstellen. Die erste war die Sonate für Violoncello und Klavier, die zweite Sonate für Flöte, Viola und Harfe entstand ebenfalls 1915. Zwei Jahre später komponierte Debussy noch die Sonate für Violine und Klavier. Debussy schrieb über die Cellosonate im August 1915 an seinen Verleger Durand: „Ich denke dabei an die französische Jugend, die von jenen Händlern sogenannter Kultur stupide niedergemäht wird. Wir haben für immer das an Ruhm verloren, womit sie unser kulturelles Erbe hätte bereichern sollen. Was ich schreibe, ist eine heimliche Hommage an sie, denn wozu wäre eine Widmung gut? Es steht mir zwar nicht zu, über die Güte der Sonate zu urteilen, aber ich mag ihre – im besten Sinne des Wortes – nahezu klassische Proportion und Form.“
Franck-Thomas Link
„Elégie“ war ursprünglich als langsamer Satz einer Sonate für Cello und Klavier angelegt, die Gabriel Fauré allerdings nie vollendete. Aufgrund des Publikumserfolges dieses Einzelsatzes hat der Komponist diesen Satz später auch meisterhaft orchestriert. Dieser Kunstgriff hat dem Werk die Türen der internationalen Konzertsäle geöffnet.
Franck-Thomas Link
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