Antisemitismus im Deutschen Märchenwald
(Musikalisches) Entzücken und (reales) Grauen zwischen Humperdinck, Wagner und Mendelssohn
Bild: Humperdinck und die Fee Zeitlose im Trickfilm: „Waldweben und Feen-Handy“ von Birgit Kiupel und Andre Piontek
Sie kennen die Oper „Hänsel und Gretel“ mit Hexenritt und Abendsegen? Komponiert hat sie Engelbert Humperdinck, an dessen 100. Todestag (27.9.1921) unser Gesprächskonzert erinnert. Auch in seiner damals gefeierten Oper „Königskinder“ irritiert eine Hexe. Der Text stammt von Elsa Bernstein alias Ernst Rosmer, Tochter des Dirigenten und Richard Wagner-Mitarbeiters Heinrich Porges, mit dem Humperdinck 1882 die Parsifal Uraufführung vorbereitete. Doch Elsa Bernstein, gläubige Protestantin jüdischer Herkunft wurde als hochbetagte Frau in das KZ-Theresienstadt deportiert. Sie überlebte in den sogenannten „Prominentenhäusern“, fand Trost in improvisierten Konzerten und Lesungen- und schrieb ihre Erinnerungen auf einer Blindenschreibmaschine in Hamburg bei ihrer Tochter, der Geigerin Eva Hauptmann.
Dieser Abend konfrontiert Kultur und Antisemitismus – wie er etwa in Schriften und Äußerungen Richard Wagners aber auch Humperdincks überliefert wurde. Und bis heute wirksam ist. Es erklingen vertraute und neubearbeitete Werke von Humperdinck, Wagner, Mendelssohn u.a.. Vorgetragen werden Auszüge aus Elsa Bernsteins Erinnerungen und eine kurze Anti-Semitismus-Geschichte in Motiven.
Gefördert von der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg.
Und hier eine künstlerische Dokumentation des Projekts:
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Jale Papila, Alt
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Franck-Thomas Link, Klavier
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Wiebke Johannsen, Autorin
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Birgit Kiupel, Autorin
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Julia Liebetrau, Schauspiel
Zutritt für Getestete, Geimpfte und Genesene (3G). Die auf die Hälfte reduzierte Anzahl der Plätze bietet genügend Abstand. Damit wir finanziell hinkommen, bitten wir auch unsere Mitglieder, wenn möglich, für ihre Karte zu bezahlen.
Tickets: Im Vorverkauf 15 €, an der Abendkasse 18 €.
Halle 424, Stockmeyerstraße 43, 20457 Hamburg
kammerkunst.de/1160/