Mozart!
Feierabendkonzert im Oberhafen
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Juditha Haeberlin, Violine
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Miriam Götting, Viola
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Franck-Thomas Link, Klavier
Tickets: 18 € im Online-Vorverkauf, 23 € an der Abendkasse, Mitglieder: 9 €
Wir freuen uns, Ensemble in Residence in der Halle 424 zu sein.
Halle 424, Stockmeyerstraße 43, Tor 24, 20457 Hamburg
Wolfgang Amadeus Mozart,
Klavierquartett g-moll KV 478
Allegro
Andante
Rondo. Allegro moderato
Wien, 1785. Wolfgang Amadeus Mozart steckt in Geldnöten und geht eine Wette mit dem Verleger Franz Anton Hoffmeister ein: drei Klavierquartette soll er schreiben, für Liebhaber gedacht, die sich das teure Notenmaterial leisten können. Was Mozart dann im Oktober 1785 abliefert, sprengt jedoch jeden Rahmen des Erwartbaren.
Das Klavierquartett g-moll KV 478 beginnt mit einem Paukenschlag – einem unisono-Ausbruch aller vier Instrumente, der mehr an eine Symphonie als an Kammermusik erinnert. Mozart wählt g-moll, jene Tonart, die er für seine dunkelsten Gedanken reserviert. Hier entsteht kein harmloses Salon-Stück, sondern ein Drama in drei Akten.
Die eigentliche Herausforderung liegt in der Besetzung selbst: Wie bringt man ein Klavier mit drei Streichinstrumenten ins Gleichgewicht? Mozart löst dies radikal – er macht alle vier zu Solisten. Die Geige übernimmt mal die Melodieführung, mal das Klavier, manchmal führt sogar die Bratsche das musikalische Geschehen an. Diese ständigen Rollenwechsel erfordern von allen Beteiligten höchste Aufmerksamkeit und technische Brillanz.
Dem Verleger Hoffmeister wird schnell klar, dass sich dieses Werk nicht verkaufen lässt. Zu schwierig für Amateure, zu ungewöhnlich für den Geschmack der Zeit. Die Pianisten beschweren sich über die anspruchsvollen Passagen, die Streicher über die komplexe Stimmführung. Hoffmeister kündigt den Vertrag – nur ein einziges Quartett erscheint aus der geplanten Serie.
Mozart schreibt trotzdem 1786 ein zweites Klavierquartett (KV 493 in Es-Dur), diesmal für einen anderen Verleger. Das g-moll-Quartett aber bleibt sein radikalster Vorstoß in diese Gattung: ein Werk, das die Grenzen der Kammermusik neu definiert und bis heute Interpreten vor Rätsel stellt. Was damals als unverkäuflich galt, gehört heute zu den meistgespielten Werken der Klavierkammermusik.
kammerkunst.de/1263/