Wucht
Feierabendkonzert im Oberhafen
Beethoven 5 für 4 Hände. Zwei Spieler, ein Instrument, zehn Finger auf engstem Raum. Die vierhändige Klavierfassung verdichtet Beethovens Orchesterapparat auf 88 Tasten – und gewinnt dabei etwas Eigenes: Intimität und Direktheit. Was im Konzertsaal mit großem Orchester erklingt, entsteht hier unmittelbar, Schulter an Schulter. Kein Dirigent vermittelt, kein Raum dämpft. Nur Atem, Anschlag und das gemeinsame Ringen um dieses Monument.
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Yun Xu, Klavier
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Franck-Thomas Link, Klavier
Tickets: 18 € im Online-Vorverkauf, 23 € an der Abendkasse, Mitglieder: 9 €
Halle 424, Stockmeyerstraße 43, Tor 24, 20457 Hamburg
Ludwig van Beethoven,
Sinfonie Nr. 5 c-moll op. 67
Allegro con brio
Andante con moto
Scherzo: Allegro – Trio
Allegro
Vier Töne, die jeder kennt. Ta-ta-ta-taaa – so klopft nicht nur das Schicksal an, so klopft Beethoven an die Tür der Musikgeschichte und tritt sie ein. Keine andere Sinfonie hat sich so ins kollektive Gedächtnis gebrannt.
1808 in Wien uraufgeführt, entsteht das Werk in schweren Jahren. Beethoven kämpft mit seiner fortschreitenden Taubheit, mit Geldsorgen, mit sich selbst. Die Fünfte ist sein Gegenschlag: ein Aufbäumen in Musik, kompromisslos verdichtet auf ein einziges rhythmisches Motiv, das alle vier Sätze durchdringt und zusammenhält.
Der Weg führt von c-moll nach C-Dur, von Dunkelheit ins Licht – ein dramaturgischer Bogen, der damals neu war und bis heute elektrisiert. Im Finale bricht sich der Triumph Bahn, mit Posaunen, die zum ersten Mal in einer Sinfonie erklingen. Beethoven selbst sprach davon, dem Schicksal in den Rachen zu greifen. Hier tut er es.
kammerkunst.de/1294/